Lichtinstallationen im öffentlichen Raum (Auswahl):

LICHT(e)RÄUME

LICHT(e)RÄUME,

Schlosspark Wilhelmshöhe,

Großes Gewächshaus, Warmhaus,

Lichtinstallation von Michael Seyl,

Foto: Lothar Koch, Quelle: HNA Online

Schlosspark Wilhelmshöhe Kassel

 

Großes Gewächshaus

 

Arend Zwicker, Frank Fuhrmann, Markus Hutter,

 Martin Dege, Michael Seyl, Flash To Be

 

21. Dezember 2007 - 13. Januar 2008

Der Altenglaner Künstler Michael Seyl zeigt eine Lichtinstallation im Schlosspark Wilhelmshöhe in Kassel. Sein Werk ist im Rahmen der Ausstellung LICHT(e)RÄUME, zu der sechs Künstler aus ganz Deutschland eingeladen wurden,  im Großen Gartenhaus des Schlosses Wilhelmshöhe aufgebaut. Das etwa 80 Meter lange Große Gewächshaus wurde 1823 im Auftrag von Kurfürst Wilhelm II. errichtet und beeindruckt durch eine filigrane Stahl-Glaskonstruktion. Michael Seyls Lichtinstallation ist im mittleren Gebäudeteil, dem Warmhaus, zu sehen:

Michael Seyl hat sich von der Farbenpracht der exotischen Pflanzen des Warmhauses inspirieren lassen und diese durch seine Lichtinstallation auf besondere Weise in Szene gesetzt: Der untere Bereich wird zunächst bestimmt durch Rot, die Farbe der Wärme, und deren Gegenfarbe Grün. Glühend rote Wände des Warmhauses und des Vogelkäfigs stehen im Kontrast zu dem Grün der riesigen Bananenpalmen. Ein besonderer Akzent liegt auf der Orchideensammlung, deren Blüten im Wechsel der Regenbogenfarben wie Edelsteine funkeln. Rot und Grün vereinigen sich schließlich in additiver Mischung zu Gelb in den Trägern der 15 Meter hohen Stahl-Glas-Konstruktion des Daches.

   

Eindrücke von Michael Seyls Lichtinstallation im Warmhaus des Großen Gewächshauses:

 

 

Der Vogelkäfig inmitten des Warmhauses strahlt rot.

      

      

Rot und Grün vereinigen sich in additiver Mischung zu Gelb in den Trägern der 15 Meter hohen Stahl-Glas-Konstruktion des Daches.

     

Das Große Gewächshaus ist berühmt für seinen mehr als 2 Meter großen Weihnachtsstern.

  

Glühendes Rot lässt den Weihnachtsstern mehr als zuvor strahlen.

 

 

Das Warmhaus enthält eine kostbare Orchideensammlung, deren Farbenpracht im Wechsel der Regenbogenfarben zur Geltung kommt.

 

Die riesigen Bananenpalmen werden mit grünem Licht  akzentuiert.

 

   

 

 

Fotos: Seyl

      

        


"WM"

Rathaus Kaiserslautern

9. Juni - 9. Juli 2006


"WM", Lichtskulptur von Michael Seyl
Rathaus Kaiserslautern, 2006

WM blitzt auf

Von Hans Joachim Redzimski

So schaut die Lichtskulptur aus,die erstmals am 17. Mai um 22 Uhr die Westseite des Rathauses schmücken soll. Sie gilt als symbolisches Startsignal für die weitere Umsetzung des so genannten Lichtmasterplans der Stadt für die Fußball-WM 2006. 30 weiße Leuchten lassen im oberen Teil des Rathauses die Buchstaben W und M aufblitzen. Die Idee zu der pulsierenden Lichtskulptur hatte der in Altenglan (Kreis Kusel) lebende Künstler Michael Seyl . Bekannt wurde Seyl 1998 durch seine „Burgenröte" auf zwölf pfälzischen Festungen. In Kaiserslautern hat er sich im Jahr 2000 mit seinem „Rotwerk mit Blau" im Kulturzentrum Kammgarn verewigt.

Quelle: Pfälzische Volkszeitung (Lokalausgabe der Rheinpfalz, Kaiserslautern), 13. Mai 2005, Titelseite
 

Hintergrundinformation:

„WM“ lautet der Titel der Lichtskulptur, die der Pfälzer Künstler Michael Seyl für die Westfassade des Rathauses in Kaiserslautern entwickelt hat. Die Lichtinstallation ist Teil des Lichtmasterplans der Stadt Kaiserslautern für die „WM“-Meile und wird erstmals am 17. Mai um 22 Uhr zu sehen sein.

Lichtkonzepte bzw. Lichtmasterpläne spielen eine wichtige Rolle in der Stadtentwicklung und insbesondere beim Stadtmarketing. Vor diesem Hintergrund wurden die Abteilungen Stadtplanung und Straßenbeleuchtung der Stadt Kaiserslautern mit der Erstellung und Realisierung eines attraktiven Beleuchtungskonzeptes für den Bereich der „WM“-Meile beauftragt. - Nach umfangreichen städtebaulichen und technischen Vorüberlegungen erfolgte die Kontaktaufnahme mit zahlreichen Gebäudeeigentümern und Mietern. Künstler, Beleuchtungsfirmen, die Lehrwerkstatt der Technischen Werke und die Abteilungen Stadtplanung und Straßenbeleuchtung haben hierzu auf der Grundlage des Lichtmasterplans originelle Ideen entwickelt.

Als erste Maßnahme am Rathaus und als symbolisches Startsignal für die weitere Umsetzung des Lichtmasterplans für die „WM“-Meile sollen 30 Blitzleuchten das Rathaus in eine riesige, pulsierende Lichtskulptur verwandeln. Auf der Westseite des Rathauses in Richtung zur Gartenschau werden die Buchstaben „WM“ in weißem Licht weithin sichtbar blitzen. Die Idee zu dieser spektakulären Aktion stammt von dem Künstler Michael Seyl. Der Aufbau erfolgte in Zusammenarbeit mit den Abteilungen Stadtplanung und Straßenbeleuchtung der Stadt Kaiserslautern.

Der in Altenglan lebende Künstler ist Absolvent der Kunstakademie Münster, wo er bei dem „Totalkünstler“ Timm Ulrichs studierte. Michael Seyl erweitert mit der „WM“-Lichtskulptur seine Werkgruppe „Lichtinstallationen im öffentlichen Raum“, an der er seit 1995 arbeitet. Weit über die Grenzen der Pfalz wurde er 1998 durch seine “Burgenröte” auf zwölf Pfälzer Burgen bekannt. Das Historische Museum der Pfalz in Speyer war 1998 Schauplatz seiner Lichtinstallation “Rot Blau”. 1999 zeigte Michael Seyl “Gelb Rot Blau” im Rathaus Bielefeld. In Kaiserslautern ist seit dem Jahr 2000 sein “Rotwerk mit Blau” im Kulturzentrum Kammgarn fest installiert. Seit dem Jahr 2001 sind seine Werke “Rotraum” und “Blau” im Weltkulturerbe Völklinger Hütte auf Dauer eingerichtet. Ein Überblick über das Werk des Künstlers zeigt die Homepage www.seyl.de.

Die „WM“-Lichtskulptur von Michael Seyl ist dazu bestimmt, immer wieder zu wichtigen Ereignissen zur Einstimmung auf die Fußballweltmeisterschaft in Kaiserslautern aktiviert zu werden. Während der WM 2006 wird ein dauerhafter Betrieb beabsichtigt. Ihre Premiere wird die Lichtinstallation am 17. Mai um 22.00 Uhr haben. An diesem Tag wird der WM-Globus von Andre Heller auf dem alten Theater-Platz geöffnet.
 


"Licht(e)wege" 
Bergpark Wilhelmshöhe Kassel
29. Juni - 4. August 2002


Michael Seyl, "Rot", Kassel 2002
"Teufelsbrücke" im Bergpark Wilhelmshöhe
(Foto: Katalog "Licht(e)wege")


Michael Seyl, "Blau", Kassel 2002
"Aquädukt" im Bergpark Wilhelmshöhe
(Foto: Katalog "Licht(e)wege")
 

Licht(e) Wege im Bergpark

VON UNSEREM REDAKTEUR MICHAEL SCHRÄER

Tausende von Besuchern kennen die beleuchteten Wasserspiele, den beleuchteten Herkules, die Atmosphäre, die vom angestrahlten Schloss ausgeht. Seit Samstag ist der größte Bergpark Europas um eine Attraktion reicher. Sie zeigt sich dem Betrachter auf verschiedenste Weise, eins aber haben alle Angebote gemein: Sie spielen - nach Einbruch der Dunkelheit - und zwar mit Licht.

Den Bergpark Wilhelmshöhe einmal anders erleben, das ist das Ziel von Herwig Thol und Markus Hutter. Thol, der Gartenarchitekt aus Kassel, und Hutter, der Maler und bildende Künstler aus Hannover, zeichnen für das Projekt Licht(e) Wege verantwortlich. Ein Parcour durch den Park mit zehn Kunstwerken, zwei mit mehreren Stationen, die das Thema Licht im öffentlichen Raum des Parks interpretieren.

Da jedes Kunstwerk für sich steht, kann der Besucher an beliebiger Stelle starten, mancher dürfte auch nur zufällig beim Spaziergang mit Kunst konfrontiert werden. Für den gezielten Licht(e) Wege-Besuch ist der Ausgangspunkt der Infostand am großen Gewächshaus des Bergparks.

Dort empfängt ihn ein Wohnzimmerequipment von Timm Ulrichs mit zwei Standleuchten, die über Morsezeichen einen Lichtdialog führen. Weiter zum Fontänenteich. Dort ist an der Ecke der Schlosswiese einer der vier persönlichen Schreibtische von Rolf Bier zu sehen. Auf einer Betonplatte, abgelegt wie ein Picknicktisch, so Bier, steht ein Lichtkasten.

Licht und Ton nutzt Werner Reiterer im Apollo-Tempel. Drei Mal ist geräuschvoll das Atmen des Künstlers aus Wien zu hören, wobei zwölf Halogenlampen beim Ausatmen gedimmt werden. Dann tief Luft holen und 80 Sekunden anhalten bei stärkster Leuchtkraft. Das ist der Rhythmus des Kunstwerks.
Der Weg führt weiter an Aquädukt, Höllenteich, Teufelsbrücke und Pyramide Richtung Schloss zurück. Wobei die erwähnten Bauwerke von Michael Seyl illuminiert werden, Aquädukt in Blau, Teufelsbrücke in Rot, Pyramide in Gelb.

Auf dem Weg hängt der Kronleuchter von Ute Klein und Daniela Tuzzi aus der Schweiz in den Bäumen, wobei mit Leuchtfarbe bemalte Plexiglasscheiben dank Schwarzlicht je heller erstrahlen, desto dunkler es wird. Vorbei an der Vollmondprojektion auf dem Höllenteich von Birgitt Knappe und Jörg Lange, dem Antennenwald mit Bildschirmen von Wolfram der Spyra und dem Tatort des Künstlerpaars Stöckerselig.

Dieser deute nicht unbedingt auf den Ort eines Verbrechens hin, sagt Christian Selig. Aber die sechs Blitzlichter auf drei Stativen sollen Spaziergänger überraschen, der romantischen Umgebung etwas Beunruhigendes entgegensetzen.

Unter Wasser, im Überlauf des Fontänenteichs, dann die Arbeit von Hutter. Zwei gegenläufige, elementare Sätze, die unser Leben prägen, mit Lichtfasertechnik erzeugt, sollen den Betrachter damit konfrontieren, dass er selbst an einen Ort der Idylle auf den Alltag zurückgeworfen wird: There is love all around you; there is hate all around you.

Den Abschluss der Licht(en) Wege bilden zwei wie defekt flackernde Lichtbündel im Baum und am Boden von Volkhard Kempter.

Licht(e) Wege, bis 28. Juli, 22 bis 1 Uhr, Infocafé am Gewächshaus ab 20 Uhr, Führungen nach Absprache und Anmeldung unter Fax: 77 07 95.

Aus: Hessische Allgemeine, Sonntag, 30. Juni 2002
 

"Während der Dokumenta 11 wollen zwölf, zum Teil international bekannte Künstler Lichtinstallationen im Bergpark Wilhelmshöhe präsentieren. Das von Markus Hutter und Herwig Thol initiierte Projekt "Licht(e)wege" (29. Juni bis 28. Juli) soll an die Tradition der barocken Park-Illuminationen anknüpfen. Zudem soll mit neuen Formen der Beleuchtung und des Lichtspiels experimentiert werden."
"Lichtkunst im Park", Aus: Hessische Allgemeine, Samstag, 16. Februar 2002

 


 

"Rot für Gutenberg"

Landesmuseum Mainz
12. August - 3. Oktober 2000


Foto: Michael Seyl
 


"Blauraum Rotraum"

Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
15. Januar bis 27. Februar 2000


"Rotraum", Teil der Lichtinstallation "Blauraum Rotraum",
Postkarte, Weltkulturerbe Völklinger Hütte, 2000

"Im Sommer hat der Berliner "Illuminator" Hans Peter Kuhn die Alte Völklinger Hütte in buntes Licht getaucht. Sein bonbonfarbenes Gewand reißt die Alte Hütte seit August aus der Nacht. Mit nur zwei Farben kommt der Künstler aus, der in diesen Tagen die Gebläsehalle und das Pumpenhaus auf dem Areal des Weltkulturerbes erleuchtet hat: "Blauraum Rotraum" nennt Michael Seyl aus dem saarländisch-pfälzischen "Grenzort" Altenglan seine Lichtinstallation. "Blauraum" ist bereits seit einigen Tagen im Außenbereich des Weltkulturerbes von 17 Uhr abends bis acht Uhr in der Früh zu sehen. Die gesamte Seyl-Installation wird erstmals anlässlich des "Jahrtausenderöffnungskonzerts" am 15. Januar präsentiert und ist bis zum 27. Februar täglich von 17 bis 18 Uhr in der Gebläsehalle zu sehen. "Blau - die Farbe des Geistigen - quillt aus den Fenstern der Residerwerkstatt und des Pumpenhauses und symbolisiert die Verwandlung des des Industriedenkmals in ein kulturelles Zentrum. Durch blaue Lichtzonen und gleißende Lichttore gelangen die Besucher in die riesige Gebläsehalle, in der die gewaltigen Maschinen durch Rot - die Farbe der Energie und des Lebens - für kurze Zeit zu neuem Leben erweckt werden", erklärt Weltkulturerbe-Generaldirektor Meinrad Maria Grewenig in einer Pressemitteilung. Mit dem Künstler Michael Seyl hat Grewenig zu seiner Zeit als Leiter des Historischen Museums der Pfalz in Speyer bereits zusammengearbeitet. Dort hat Seyl im vergangen Jahr eine "Rot Blau"-Installation gezeigt. Bekannt wurde Seyl durch sein Lichtkomposition "Burgenröte" in der Pfalz und durch "Gelb Rot Blau" im Alten Rathaus Bielefeld. Zuvor hat er in Saarbrücken bei Karl Otto Jung und Sigurd Rompza sowie an der Kunstakademie Münster studiert."
Martin Rolshausen, "Die Farbe des Geistigen quillt aus den Fenstern des Gebläsehauses", Aus: Saarbrücker Zeitung, Völklingen, 10. Januar 2000; siehe auch Saarbrücker Zeitung, St. Wendel, 15. Januar 2000; Saarbrücker Zeitung, St. Ingbert, 18. Januar 2000;


Teil der Lichtinstallation "Blauraum Rotraum",
Weltkulturerbe Völklinger Hütte:
Blaues Licht quillt aus den Fenstern der
Residerwerkstatt (Foto: Seyl)


Teil der Lichtinstallation "Blauraum Rotraum",
Weltkulturerbe Völklinger Hütte:
Blaues Lichttor am Eingang
zur Gebläsehalle (Foto: Seyl)


Teil der Lichtinstallation "Blauraum Rotraum",
Weltkulturerbe Völklinger Hütte:
Die gewaltigen Turbinen der Gebläsehalle
werden für kurze Zeit durch Rot aus ihrem
"Dornröschenschlaf" geweckt. (Foto: Seyl)
 


"Gelb Rot Blau"

Rathaus Bielefeld
10. September - 15. Oktober 1999


 Foto: Martin Bäuml, Bielefeld

"Als die Trommeln erklangen, leuchtete das Gelb auf, mit dem Klang des Saxophons das Blau, Rot kam dazu, als der Gong angeschlagen wurde: Mehrere hundert begeisterte Zuschauer erlebten gestern abend, wie dem Alten Rathaus ein Licht aufging, in Szene gesetzt von dem Pfälzer Künstler Michael Seyl.
Holger Wende, Ingenieur in Diensten der Stadt Bielefeld, hatte Seyl für die Rathaus-Illumination entdeckt, obendrein sechs Bielefelder Unternehmen überzeugt, das 30.000 Mark teure Leuchtobjekt zu finanzieren..."

Burgit Hörttrich, "Rathaus erstrahlt", Aus: Westfalen-Blatt, Samstag, 11. August 1999, mit 2 Fotos von Bernhard Pierel


Foto: Bernhard Pierel, Aus: Westfalen-Blatt, 11. September 1999

„Das Bielefelder Rathaus erstrahlt für wenige Wochen allabendlich in den Farben Gelb, Rot und Blau. Die Lichtinstallation ist das Werk des Pfälzer Künstlers Michael Seyl.
Der Künstler ist Absolvent der Kunstakademie Münster, wo er bei dem Konzeptkünstler Timm Ulrichs studierte. In den vergangenen Jahren hat er in der Pfalz mit großen Lichtinstallationen auf Burgen, in Kirchen und zuletzt mit einer Einzelausstellung im Historischen Museum der Pfalz Speyer für Aufsehen gesorgt. Seit zehn Jahren ist Licht das bevorzugte Ausdrucksmittel von Michael Seyl. Dabei nimmt er immer wieder Bezug auf die Farbenlehre von Goethe, dessen Aussagen er aufgreift und in seine Gestaltungen einfließen läßt.
Seyls Werk überzeugt durch einen klaren Aufbau, bestehend aus wenigen Grundelementen. Hier sind es die Grundfarben Gelb, Rot und Blau, die dem Alten Rathaus ein neues Gesicht geben und einladen, das scheinbar Bekannte neu zu entdecken..."

Angelika Dopheide (Oberbürgermeisterin der Stadt Bielefeld), Aus: Faltprospekt zur Lichtinstallation "Gelb Rot Blau"


"Rot Blau"

Historisches Museum der Pfalz Speyer
18. Dezember 1998 - 11. April 1999


 Foto: Robert Häusser, Mannheim

... Auch farbiges Licht ist ein Phänomen, das im Dunkel bleibt, bis es von Materie reflektiert wird. Mit diesem mystisch-kreativen Stoff zu arbeiten ist der Ehrgeiz des 35-jährigen Lichtkünstlers Michael Seyl, einst Schüler von Sigurd Rompza und Karl-Otto Jung in Saarbrücken, Timm Ulrichs in Münster. Burgen, Schlösser und Kirchen sind die Orte, an denen er dem Licht zu dramatischen, zarten oder gleichmütigen Auftritten verhilft. Sein Licht ist ohne Geheimnis, es kommt aus der Steckdose, aktiviert Leuchtröhren, Strahler, Filter.
Davon braucht der Passant, der in diesen Tagen bei Einbruch der Dämmerung den Speyerer Domplatz quert, nichts zu wissen. Ihm bietet sich ein seltsames Schauspiel: die Verwandlung des Historischen Museums der Pfalz in ein Kunst-Stück. Zuerst strahlt eisig blaues Licht aus den Fenstern, die zu blinden Höhlen werden. Auf einmal erglüht der Eingangsbereich in vollem, samtenem Rot. Und das Rot wächst und überzieht die ganze Fassade mit bengalischer Pracht...
Sigrid Feeser, „Flüchtige Gäste aus Licht, drinnen und draußen“, Aus: Saarbrücker Zeitung, Feuilleton, 25. Februar 1999


"Burgenröte"

Lichtinstallation auf zwölf Pfälzer Burgen
5. Juni - 31. August 1998



Hambacher Schloß


 

Michelsburg

Burg Lichtenberg

Altenbaumburg

 

Burg Falkenstein

 

Trifels

 

Ebernburg (Fotos: Seyl)

 
Weitere Burgen:
Dahner Burgengruppe, Hardenburg, 
Landeck, Nanstein, Neuleiningen

... Es war schon ein besonderer Moment, als am Samstagabend pünktlich um 22 Uhr nach einigen Böllerschüssen das Hambacher Schloß in rotem Licht erstrahlte. Die gelblichen Sandsteinquader wandelten sich in Purpur und wirkten, als ob die Abendsonne ihre letzten Strahlen zum Schloß hinauf schickte. Gleichzeitig mit dem Hambacher Schloß „erröteten“ weitere elf Burgen in der Pfalz. (...) Der Effekt ist überraschend und läßt ein wenig an den Verpackungskünstler Christo denken, wobei die „Kunst“ in der Idee liegt und nicht in der Technik. Dies unterstrich auch der Speyerer Museumsdirektor Meinrad M. Grewenig bei der Eröffnungsfeier im Festsaal des Hambacher Schlosses... 
Gisela Folz, „’Burgenröte’ in der Pfalz“, Aus: Mittelhaardter Rundschau (Lokalausgabe der Rheinpfalz, Neustadt an der Weinstraße), 8. Juni 1998 


"Gelb, Rot, Blau"

Lichtinstallation auf den Burgen Lichtenberg, Ebernburg und Neuleiningen
1. Juni - 31. August 1997


 

Burg Lichtenberg

Ebernburg

Neuleiningen (Fotos: Seyl)

... Die leuchtende Burg Lichtenberg war Teil einer großen Lichtinstallation mit dem Titel „Gelb, Rot, Blau“ des Kuseler Künstlers Michael Seyl. Zeitgleich wurden zwei andere pfälzische Burgen durch besonderes Licht in „Szene gesetzt“: die Ebernburg in Bad Münster und die Burg Neuleiningen bei Grünstadt, wobei der Künstler Neuleiningen zunächst mit der Farbe Gelb bedacht hatte, das Gemäuer der Ebernburg jedoch blau schimmern ließ. Jeden Monat wechselten die Burgen die Farben, so daß bis Ende August jede in Rot, Gelb oder Blau zu sehen war. (...)
Mit seinem Land-Art-Projekt wollte Michael Seyl einen imaginären Farbkreis über einen großen Teil der Pfalz schlagen. (...) Die Kombination von Farbe und Licht spielt im Werk Michael Seyls eine bedeutende Rolle. Er bezieht sich dabei auf den prismatischen Farbkreis Johann Wolfgang von Goethes...
Marie-Christine Werner, „Die ganze Pfalz ist eine Leinwand. Bemerkungen zu Michael Seyls Burgenprojekt ‘Gelb, Rot, Blau’“, Aus: Westrichkalender Kusel 1998, herausgegeben vom Landkreis Kusel (Pfalz), Görres Verlag, Koblenz 1998, S. 130 - 134; siehe auch Marie-Christine Werner, „Die ganze Pfalz ist eine Leinwand“, In: Die Rheinpfalz, Feuilleton, 6. Juni 1997


"Lichter über Burg Lichtenberg - Regenbogen bei Nacht"

Bergfried Burg Lichtenberg
27. September - 1. Oktober 1995
 


 Foto: view, Kaiserslautern

... Von Robert Schuhmann, dem Musiker, stammt der Ausspruch, es sei „des Künstlers Beruf, Licht zu senden in die Tiefe des Menschen“. Ein Künstler, der Licht sendet, ist auch Michael Seyl. Auf Burg Lichtenberg bei Kusel startete der 32jährige angehende Kunsterzieher jetzt sein Projekt „Regenbogen bei Nacht““ - das spektakulärste Happening, das der Westpfalz in den letzten Jahren geboten wurde...
Rainer Dick, „Himmelsschauspiel über Kusel“, Aus: Die Rheinpfalz, Feuilleton, 29. September 1995; siehe auch Rainer Dick, „Regenbogen bei Nacht bleibt unsichtbar“, In: Westricher Rundschau, 29. September 1995

 


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