... Er nennt Professor Timm
Ulrichs, der Konzeptkünstler ist und den Begriff "Totalkunst" prägte,
als eine seiner wichtigsten künstlerischen Bezugspersonen. Bei ihm
wechselte Seyl von klassischen Zeichen- und Maltechniken zur Objektkunst.
In ungegenständlicher Manier und unter Einbeziehung von Theorien der
Wahrnehmungspsychologie schuf Seyl hier Installationen mit Farbflächen,
Scheinwerfern, und Farbfilterfolien. Er nutzte sein Wissen um Farb- und
Lichttechnik sowie um die optischen Möglichkeiten und Grenzen des
menschlichen Sehens, um verblüffende und irritierende Effekte zu erzielen.
Sogenannte "Lichträume" und "Leuchtstoffröhrenbilder" folgten.
Und immer fertigte der Künstler Aquarellstudien zu seinen Installationen,
um zumindest ansatzweise festzuhalten, was ja nach einiger Zeit wieder
abgebaut werden mußte...
Andreas
Fillibeck, "Das Spiel mit Farben und Licht", Aus: Pfälzische
Volkszeitung (Lokalausgabe der Rheinpfalz, Kaiserslautern), 6. Mai 1995