Inge Truppe-Mayer |
Eine
Obstschale mit Früchten, mehrere Vasen. Es sind einfache, alltägliche
Gegenstände, die auf einem Bild zu sehen sind, das Inge Truppe-Mayer
aus Lauterecken gemalt hat.
Die Künstlerin wurde im Jahre 1926 in Worms geboren. Sie studierte Kunst am Hochschulinstitut in Mainz und an der Freien Akademie in Mannheim. In den Jahren 1966 bis 1984 unterrichtete sie Kunsterziehung am Gymnasium in Lauterecken. Sie verstarb im Jahre 1992. Der Blick von Inge Truppe-Mayer war auf undramatische Inhalte gerichtet. Sie malte in erster Linie Stilleben und Landschaften in Tempera- und Aquarelltechnik. "Mich interessieren die Beziehungen zwischen Farben und Formen", erklärte die Künstlerin in einem Gespräch, das ich wenige Wochen vor ihrem Tod mit ihr führte. So sind zum Beispiel in dem anfangs erwähnten Stilleben rote und blaue Pastelltöne ausgewogen aufeinander abgestimmt. Ovale und abgerundete Formen beherrschen das Bild. Die Formen ordnen sich dergestalt in den Bildzusammenhang, daß die dominierende Rundformung der Gegenstände über das Tischtuch und die Tischkanten aufgenommen wird und nach außen hin allmählich abklingt, so daß sie sich harmonisch in das rechteckige Bildformat einfügt. Die Landschaftsbilder von Inge Truppe-Mayer sind ein Ausdruck von Ruhe und Stille. So lädt zum Beispiel eine "Nachtlandschaft mit Mond" oder eine "Herbstlandschaft" zur Besinnung ein. Nach Spaziergängen malte die Künstlerin "Improvisationen", die als Stimmungswiedergabe des Gesehenen und Erlebten zu verstehen sind. Dabei fühlte sie sich nicht in jedem Fall dem Gegenstand verpflichtet. In den Bildern von Inge Truppe-Mayer wird das scheinbar Unscheinbare durch einen Prozeß der Verformung oder durch Aufreißen von Formen zu einem spannenden Bildereignis. Aus:
Michael Seyl, "Bildende Kunst im Raum Kusel", Druckerei und Verlag Koch,
Kusel 1994, S. 90f.
Stilleben
|