Georg Philipp Schmitt

1808 – 1873
 


 
Biographie

Der Maler Georg Philipp Schmitt wurde am 28. Oktober 1808 als sechstes von vierzehn Kindern (neun überlebenden) des französischen Steuerkontrolleurs Simon Joseph Schmitt in Spesbach bei Landstuhl geboren. Wenig später wechselte der Vater in bayerische Dienste und zog aufs eigene Gütchen in Wolfstein um. 1822 lässt sich die Familie in Heidelberg nieder. [...]
In Heidelberg lernt der junge Schmitt bei Johann Christian Keller. Der empfiehlt ihn an seinen Jugendfreund Peter von Cornelius an die Münchner Akademie. Bei ihm und Schnorr von Carolsfeld soll er die Historienmalerei erlernen. Georg Philipp zählt zu den begabtesten Schülern, bekommt bald ein kleines Stipendium, unterrichtet, kann Aufträge ausführen. [...]
1830 lässt Georg Philipp sich gegen den väterlichen Willen als „freier Maler“ in Heidelberg nieder, wo er bis zu seinem Tod 1873 bleibt. [...]

Als Porträtist und Familienmaler ist Georg Philipp Schmitt nicht gerade erfolglos. In den dreißiger, vierziger Jahren tingelt er durch die Pfalz und malt die Mitglieder der Oberschicht buchstäblich in Serien. [...]
Ganz vorne als Künstler stand der der linear bestimmten Figuralkunst der Nazarener verpflichtete Klassizist Münchner Prägung nie, er blieb im Schatten des großen Heidelberger Dreigestirns Fohr, Fries und Rottmann. In der Landschaft aber hat Schmitt Bedeutendes geleistet, nur war diese der privaten Kunstübung vorbehalten, verschwand in Skizzenbüchern und Mappen. Als sie 1919 erstmals ausgestellt wurden, war die Überraschung groß: Biedermeierlicher Realismus statt schlappe Frömmelei. [...]

Quelle: Sigrid Feeser, „Der pfälzische Porträtist und sein Phlegma – Georg Philipp Schmitt aus Wolfstein gilt als sehr talentierter Maler des 19. Jahrhunderts“, Aus: Die Rheinpfalz, Palatina, 29. April 2000 (mit zwei Abbildungen: „Selbstporträt“ und „Blick auf Wolfstein“ aus der Sammlung des Kurpfälzischen Museums in Heidelberg)

Verfasser: Michael Seyl

 

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