Johann Heinrich Roos |
Johann Heinrich
Roos (1631-1685)
Von Gisela Fiedler-Bender [...] Johann Heinrich Roos, zu seiner Zeit berühmt und geschätzt, erfreute sich noch im 18. Jahrhundert größter Beliebtheit. 1776 nennt ihn der Frankfurter Historiker Heinrich Sebastian Hüsgen den "Rafael aller Viehmaler" und Goethe spricht von ihm in seiner "Italienischen Reise" und seinen Gesprächen mit Eckermann mit großer Bewunderung. [...] 1995 erfolgte die erste und bis heute grundlegende Bearbeitung des Lebens und Werkes von Johann Heinrich Roos durch Prof. Dr. Hermann Jedding, Hamburg (Der Tiermaler Johann Heinrich Roos, Strasbourg-Kehl 1955). Jedding korrigierte auch die in allen bis dahin erschienenen Artikel über Roos gemachten Angaben über seinen Geburtsort. Joachim von Sandrart, Freund, Sammler und erster Biograph von Johann Heinrich Roos bezeichnete in seinem 1675 erschienenen Buch "Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste", Otterberg als Geburtsort von Roos und wird für alle späteren Publikationen als Quelle benutzt. Jedding hat zum ersten Mal darauf hingewiesen, daß im Trauregister von St. Goar, wo Johann Heinrich Roos 1656 die Pfarrerstochter Anna Emmerich heiratete, der Bräutigam als von Reipoltskirchen (Reuppelßkirchen) gebürtig geführt wird. (...) Johann Heinrich Roos gehört zweifellos zu den bedeutendsten aus der Pfalz stammenden Künstlern, seine Werke befinden sich nicht nur in den großen Museen und Sammlungen in Deutschland, sondern auch in England und Frankreich, in den USA und in der UDSSR. Nur wenige Bilder sind in die Pfalz zurückgekehrt. Neben den beiden oben erwähnten im letzten Lebensjahr entstandenen Gemälden der Pfalzgalerie, befinden sich Arbeiten von Roos auch im Historischen Museum in Speyer und im Landesmuseum Mainz. [...] Quelle:
Gisela Fiedler-Bender, „Johann Heinrich Roos (1631 – 1685) – Tiermaler
aus Reipoltskirchen“, In: Westrichkalender Kusel 1989, herausgegeben vom
Landkreis Kusel (Pfalz), Dokter Verlag, Rengsdorf Westerwald 1988, S. 25f.
(mit 7 Abbildungen von Bildern des Künstlers)
Der
Raffael unter den Tiermalern
Von Birgit Roschy „Roos ist unermüdlich
in emsiger Zeichnung der Haare und Wolle seiner Ziegen und Schafe, und
man sieht an dem unendlichen Detail, dass er während der Arbeit die
reinste Seligkeit genoss und nicht daran dachte, fertig zu werden.“ So
schwärmte Goethe 1824 über die Tierbilder von Johann Heinrich
Roos, die er wohl in Frankfurt gesehen hatte. [...] Der „Raffael aller
Viehmaler“ war einer der bedeutendsten deutschen Maler des Barock. [...]
Quelle:
Westricher Rundschau (Lokalausgabe der Rheinpfalz, Kusel), 14. Februar
1996 (mit 2 Abbildungen)
Literatur (Auswahl): Hermann Jedding, "Johann Heinrich Roos", Zabern 2001 "Der Tiermaler Johann Heinrich Roos. 1631 - 1685. Gemälde. Zeichnungen. Druckgrafik. Zum 300. Todestag", Ausstellungskatalog, mit Texten von Gisela Fiedler-Bender, Hermann Jedding, Erich Hubala, Hans Steinebrei und Wolfgang Stolte, Herausgeber: Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kaiserslautern 1985 Wilhelm Theobald, „Johann Heinrich Roos, ein berühmter Maler aus Reipoltskirchen“, In: Westrichkalender Kusel 1983, Herausgegeben vom Landkreis Kusel (Pfalz), Dokter Verlag, Rengsdorf Westerwald 1982, S. 98f. (mit 1 Abbildung) Hermann Jedding, „Der Tiermaler Johann Heinrich Roos“, Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Band 311 [mit einer umfassenden Bibliographie für die Zeit von 1660 bis 1951], Strasbourg und Kehl 1955 Joachim von Sandrart, „Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste“, 1675 [Neuausgabe von A. R. Peltzer, München 1925, S. 366f.]
Redaktion: Michael Seyl (1999, letzte Bearbeitung: 26. April 2014) Zur Startseite
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